Diakonie-Jahresfest: So vielfältig wie wir
Zum Gottesdienst und anschließender Feier kamen beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende, Mitglieder des Vereins sowie Freunde und Weggefährten der Diakonie.
Kleve. Das Jahresfest nutzt die Diakonie im Kirchenkreis Kleve, um ein großes „Danke“ zu sagen. Um neue Mitarbeitende zu begrüßen und in diesem Jahr ausgeschiedene oder noch ausscheidende Mitarbeitende zu verabschieden. Dabei waren sowohl Mitarbeitende, die seit ein paar Jahren dazugehören und einige, die mit ihrem jahrzehntelangen Engagement zum Beispiel die Arbeit der Ambulanten Pflege prägten. Ein herzliches Dankeschön der Diakonie-Vorstandsvorsitzenden Birgit Pilgrim ging im Gottesdienst darum an Angelika Jacobs, Fachbereichsleiterin und Tagespflegeverbundleiterin als auch an Pflegefachkraft Birgit Dinnesen-Brons. Ein gesonderter Bericht folgt demnächst. So bekam ein großer Kreis an Menschen eine weiße Rose zur Begrüßung oder zum Abschied. Mitarbeitende der Diakonie gestalteten den Gottesdienst, an der Orgel begleitete Kantor Thomas Tesche. Mitarbeitende erinnerten an verstorbene Nutzer unserer Dienste, deren Namen wir nun gut aufgehoben wissen.
Mit „vielfältig“ war das Jahresfest 2025 überschrieben. In seiner Predigt führte Diakoniepfarrer Joachim Wolff aus, wie sich Vielfalt bei der Diakonie widerspiegelt. Zum Beispiel in Religionszugehörigkeiten ihrer Mitarbeitenden, in ihren Geschlechterorientierungen, in ihren Vorlieben. „Ebenso beraten, pflegen und unterstützen wir Menschen ohne Ansehen der Person und egal, welchen Hintergrund er oder sie mitbringt.“ Wolff erinnerte an die Plakataktion der Diakonie und des Kirchenkreises vor den Kommunalwahlen in NRW und daran, dass Menschlichkeit keine Alternative kennt, Vielfalt unsere Stärke ist und an das Gebot der Nächstenliebe. Zur ausgrenzenden Debatte um Sozialleistungen kommentierte er: "Es spaltet eine Gesellschaft, wenn Steuerhinterziehung nicht konsequent verfolgt und geahndet wird. Es spaltet eine Gesellschaft, wenn die Alterssicherung ungleich organisiert ist. Es spaltet eine Gesellschaft, wenn sehr vermögende Menschen steuerlich geschont werden. Es spaltet eine Gesellschaft, wenn die sozialen Sicherungssysteme missbräuchlich in Anspruch genommen werden. Es spaltet eine Gesellschaft, wenn Sozialleistungen gekürzt werden. Es ist beschämend, wenn behauptet wird, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nicht mehr in der Lage sei, den Sozialstaat in seiner jetzigen Form zu finanzieren."
Die gesamte Predigt finden Sie hier.
Mehr als 25 Jahre beruflich oder ehrenamtlich diakonisch unterwegs, das wertschätzt die Diakonie Deutschland mit dem Kronenkreuz der Diakonie in Gold. Die drei Kronenkreuze wurden unter Beifall der Anwesenden persönlich übergeben. Heike Pullich-Stöffken ist seit 25 Jahren Flüchtlingsberaterin in Xanten. „Das Kronenkreuz war keine Überraschung, aber es hat mich gefreut und ich war sogar ein bisschen nervös“, gibt sie zu. „Spannend, befriedigend, manchmal rebellisch, traurig und schön“, so umschreibt Pullich-Stöffken ihre Arbeit in der Flüchtlingsberatung. Seit 25 Jahren ist Helga Schmidt-Heck aus Rees für ihre inzwischen 48-jährige Tochter rechtliche Betreuerin. „Ich habe mich sehr über die Nachricht gefreut“, sagte die 77-Jährige. Mit dem Kronenkreuz hat sie sich beschäftigt: „das Kreuz steht für Not, die Krone für die Hoffnung“, das passe gut zur Diakonie. Der dritte im Bunde ist Hans-Jürgen Krohn, ebenfalls ein ehrenamtlicher rechtlicher Betreuer. Bei der Diakonie und der evangelischen Kirche schätzt er Ehrlichkeit und Verlässlichkeit. „Beim Betreuungsverein habe ich gute Erfahrungen gemacht“, meint der 79-Jährige aus Goch.
Nach dem Gottesdient in der Kleinen Kirche an der Böllenstege feierte die Diakonie im Gemeindegarten neben dem Diakoniebüro an der Stechbahn weiter. Mit leckerem Essen aus dem Foodtruck, heiteren Gesprächen und guter Musik von Sängerin und Gitarristin „Maya“, insta: musicbymaja gebürtig aus Rheinberg, klang das Jahresfest langsam aus. Hatte sich der Wettergott lange gnädig gezeigt, beim Abbau konnten die Wolken den Landregen dann nicht mehr halten.