Suchtberatung hat Kinder im Blick
Neben Drogenabhängigen, Glücksspiel- und Internetsüchtigen nimmt sich die Diakonie-Suchtberatung nun einer weiteren wichtigen Zielgruppe an: Kinder von Alkoholkranken und anderen suchterkrankten Menschen. Sie leiden oftmals unter dem Suchtmittelkonsum innerhalb der eigenen Familie.
„Es gibt in Deutschland ungefähr drei Millionen Kinder, die mit suchtkranken Eltern aufwachsen“, erklärt Yevgeniy Steinhauer, Suchttherapeut der Diakonie. Durchschnittlich sei jedes sechste Kind betroffen. „Diese Kinder sind die größte bekannte Risikogruppe für eine Suchterkrankung im Erwachsenenalter“, so Steinhauer weiter. Sie würden häufig psychische oder soziale Störungen entwickeln und eine Reihe weiterer gravierender Gesundheitsrisiken tragen. Da Sucht alle Gesellschaftsschichten betrifft, sind diese Kinder mit hoher Wahrscheinlichkeit in jeder Kindertageseinrichtung oder Schulklasse zu finden.
Kinder von Suchtkranken brauchen Hilfe und Unterstützung von vertrauenswürdigen Erwachsenen außerhalb ihrer Herkunftsfamilie. Die „National Association for Children of Alcoholics“ (NACoA) veranstaltet in den USA, Großbritannien, Schweden, Deutschland und anderen europäischen Ländern jedes Jahr in der Woche um den Valentinstag eine Aktionswoche. Dazu gibt es verschiedene Aktionen und Veranstaltungen.
Die Diakonie-Suchtberatungsstelle in Geldern beteiligt sich mit einer Veranstaltung: Am Freitag, 16. Februar, zeigt die Beratungsstelle ab 15:30 Uhr zunächst einen 40-minütigen Film „Zoey“ über die Lebenswelt von Kindern suchtbelasteter Familien. Im Anschluss wird bis 17:30 Uhr eine offene Sprechstunde angeboten.
Das Angebot der Suchtberatung steht allen interessierten Einrichtungen, Betroffenen, Angehörigen und sozialen Bezugspersonen kostenlos zur Verfügung. Die Diakonie-Suchtberatung ist erreichbar unter Telefon: 02831 / 91 30-0.