Diakonie unterstützt Bündnis #Mietenwahnsinn

Nicht jeder findet eine passende und bezahlbare Wohnung

Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve ist Unterstützerin des Aufrufs zum Wohngipfel an Bundesbauminister Horst Seehofer und Kanzlerin Angela Merkel. Probleme sieht die Diakonie auch im Kreis Kleve.

Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve steht mit anderen Organisationen im Bündnis „Mietenwahnsinn“ zusammen für eine Politik, die Wohnraum für alle schafft. Wohnen ist ein Menschenrecht und sollte keinen Boden für Spekulation bieten. Die Wohnungsfrage spaltet die Gesellschaft, verdrängt und grenzt bestimmte Gruppen aus. „Gewinner“ sind ein paar wenige, denen die Rendite wichtiger ist als die Menschen.

Deutschland hat eine Wohnungskrise. Seit Längerem gelingt es selbst Mitarbeitenden der Wohlfahrtsverbände kaum noch, bezahlbare Wohnungen für ihre Klienten zu finden. Dirk Boermann ist Fachbereichsleiter des Ambulant Betreuten Wohnens und Vertreter der Diakonie im Verbund für Teilhabe und Behandlung im Kreis Kleve. Er berichtet, dass der Verbund eine statistische Erhebung unter seinen Mitgliedern durchgeführt und festgestellt hat, dass zur Zeit rund 1.000 Menschen, die von Diensten der Behindertenhilfe und Wohlfahrtspflege unterstützt werden, im Kreis Kleve eine angemessene Wohnung suchen.

Besonders in größeren Städten schießen die Boden-, Immobilien- und Mietpreise in absurde Höhen. Als Folge blüht die Spekulation und Immobilienvermögen wachsen rasant. Für immer mehr Menschen sind 50 Prozent und mehr des monatlichen Einkommens für Miete und Energieabschläge zu berücksichtigen. Vielerorts ist Wohnen zum Armutsrisiko geworden. Oft können soziale Träger Menschen mit Betreuungsbedarf trotz hohem Einsatz nur unzureichend Wohnraum vermitteln. Unterdessen verliert der Wohnungsmarkt Woche für Woche durch Mieterhöhungen, Wohnungswechsel, Modernisierung und Kündigungen tausende - für die Mieter/-innen bezahlbare - Wohnungen. Berechnungen besagen, dass in Deutschland mindestens eine Million preiswerte Neubauwohnungen fehlen.

Der Politik ist die Problematik bekannt, sie handelt aus Sicht des Bündnisses Mietenwahnsinn jedoch sehr träge und unzureichend angesichts des großen Bedarfs. Das Bündnis, ein breiter Zusammenschluss von Initiativen und Organisationen, darunter der Deutsche Mieterbund, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, fordern darum einen längst überfälligen Kurswechsel in der Wohnungs- und Mietenpolitik:

Unter anderem fordert das Bündnis, die Mietpreisbremse zu schärfen, Verstöße mit Bußgeld zu sanktionieren. Auch die Kostenumlagen nach Modernisierungen sollten auf vier Prozent der Baukosten und bei 1,50 €/qm im Monat innerhalb von acht Jahren beschränkt sein. Immer mehr Menschen erleben nach einer Aufwertung ihrer Wohnung Zwangsräumungen. Diese sollten den Forderungen nach möglichst verhindert und der Kündigungsschutz verbessert werden. Das Bündnis plädiert des Weiteren für eine realitätsgerechte Anpassung der Kosten für Unterkunft und Wohngeld in Deutschland. Insgesamt sollte der soziale und preisgünstige Wohnungsneubau deutlich ausgeweitet und Fördermittel für mindestens 100.000 leistbare Wohnungen pro Jahr bereitgestellt werden.

Das Bündnis #Mietenwahnsinn lädt nach Berlin ein zum Alternativen Wohngipfel im Umweltforum am 20.09.2018 und am Freitag, 21.09.2018 zum Protest am Kanzleramt.

Mehr dazu unter:  www.mietenwahnsinn.info

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