Drei Männer „rockten“ den Weiberabend
Weeze. Ein Weiberabend, der auch für Männer unterhaltsam war: die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen Weeze und Goch hatten mit der Diakonie im Kirchenkreis Kleve anlässlich des Internationalen Weltfrauentags in das Bürgerhaus Weeze eingeladen. Dort auf der Bühne erwarteten die rund 300 Gäste Nito Torres und seine beiden Bandkollegen Roland Miosga (Keyboard) und Manni Miketta (E-Bass). Sie boten mehr als zwei Stunden Programm.
Schauspieler Torres unterhielt das vorwiegend weibliche Publikum mit Geschichten aus dem Alltag, den jede Frau und Mutter kennt, liebt und manchmal hasst. Einkaufen mit kleinen Kindern, Hausaufgaben machen, das Urlaubsauto packen, Multitasking-Akkord bis in die Nachtstunden. „Natürlich spiele ich mit Klischees, die jedoch immer ein Körnchen Wahrheit besitzen“, so der Musiker Torres. Entstanden sei die Idee zum Weiberabend, weil er mal Lieder aus dem eher weiblichen Interessensspektrum spielen wollte, die „man“ als Mann normalerweise nicht vorträgt. „I will survive“, „All by myself“ und andere. Diese Lieder versah er mit deutschen Texten und erreichte damit Herz, Hände und Füße der Anwesenden.
In der Programmpause konnten viele dem Prosecco und gratis Schokoangebot nicht widerstehen. Torres schaffte es während des Programms sogar, eine komplette Tafel Schokolade zu verzehren. Innerhalb einer Minute wohlgemerkt - und er konnte danach trotzdem weitersingen, ohne dass ihm schlecht wurde. Der „Weiberabend“ unterhielt das Publikum auf eine sehr angenehme Weise, ohne Lacher durch drastische Pointen erzeugen zu müssen. Noch am Morgen hatte der Abend auf der Kippe gestanden. Am Ende schaffte Torres es trotz Erkältung, den Abend hervorragend zu meistern.
Teile der Erlöse kommen wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Frauen zugute. Eine aktuelle Studie der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe belegt, dass ein Drittel der Wohnungslosen weiblich ist. Diakonie-Geschäftsführer Joachim Wolff stellte Situationen vor, wann Frauen die Beratungsstelle für Wohnungslose in Geldern aufsuchen: durch plötzliche Trennung vom Lebensgefährten und ohne Kontakt zur eigenen Familie. Dann stehen Frauen, häufig mit Kindern, ohne Wohnung vor dem Nichts. Die Diakonie hilft dann, eine Erreichbarkeitsadresse einzurichten, damit überhaupt Sozialleistungen weiter oder neu bezogen werden können. Sie kümmert sich um weitere Hilfsmöglichkeiten bei fehlender Ausstattung für das Kind und die neue Wohnung.
Nicola Roth (2v.r.) und die Gleichstellungsbeauftragte in Goch, Friederike Küsters (3.v.l.) sowie Diakonie-Geschäftsführer Joachim Wolff (4.v.l) bedankten sich bei Nito Torres und Band sowie bei den Anwesenden. Im Spendensparschwein steckten 425 Euro, dazu kommen Teilerlöse aus den verkauften Eintrittskarten. Unterstützt wurde die Veranstaltung auch von der Volksbank und Bäckerei Reffeling.