Betreuungsvereine vermitteln Ehrenamtliche
Es klingt ein wenig nach Partnervermittlung, wenn Helma Bertgen vom Betreuungsverein davon erzählt, wie sie Ehrenamtliche und Menschen mit Betreuungsbedarf zusammen bringt: "Die Chemie muss stimmen", betont die Sozialarbeiterin. Sie schaue sich die Anfragen der Gerichte und Betreuungsstellen ganz genau an und versuche dann, einen passenden Ehrenamtlichen zu finden.
Rund 1,3 Millionen Menschen in Deutschland brauchen eine rechtliche Betreuung. In den meisten Fällen kümmern sich Familienangehörige oder professionelle Betreuer darum. Daneben gibt es rund 850 Betreuungsvereine, im Bereich der Diakonie RWL sind es rund 50, deren Aufgabe es ist, alle ehrenamtlichen Betreuer zu unterstützen. 50 Prozent der Ehrenamtlichen sind Familienangehörige.
"Die örtliche Nähe ist das erste Kriterium, aber ich sehe mir auch die bisherigen Erfahrungen der Ehrenamtlichen an, vor allem, was sie beruflich machen", erklärt Bertgen. Bei manchen Betreuungen bräuchten die Ehrenamtlichen mehr Durchsetzungsvermögen oder besonderes Fachwissen. Es gehe darum, Ehrenamtliche nicht zu überfordern. Bevor jemand eine Betreuung übernehme, gebe es ein erstes Kennenlernen. Erst wenn beide – der Ehrenamtliche und der Betreute – einverstanden seien, würde der Betreuervorschlag an das Gericht weitergeleitet.