Arbeitskreis Asyl: Weiter mit der Diakonie
Die Kündigung der Diakonie-Flüchtlingsberatung durch die Stadt Xanten zum Ende des Jahres bewegt viele. Nun hat sich der Arbeitskreis Asyl dazu geäußert und fordert die Weiterführung der Beratung durch die beiden Diakonie-Mitarbeiterinnen. „Sie haben ein Netzwerk in Xanten aufgebaut und sind für die Migrantinnen und Migranten wie auch für uns wichtige, vertrauensvolle Ansprechpartner.“ Heike Pullich, die bereits seit 2000 als Flüchtlingsberaterin in Xanten unterwegs ist und Bettina Hils sind bei der sich ständig ändernden Asylgesetzgebung wie bei allen möglichen Alltagsproblemen gefragte Gesprächspartner von Ärzten, Schulen und auch Ämtern. „Wir stehen auf der Seite der Flüchtlinge und sehen, dass die Diakonie als kirchlicher Träger bei ihnen Vertrauen genießt.“ Schreiben, die vom Staat kommen, werden schon mal misstrauisch beäugt, vor allem auf Grund schlechter Erfahrungen in den Heimatländern und auch noch mangelnder Sprachkenntnisse. Die Flüchtlingsberatung kann in solchen Fällen für Aufklärung sorgen. „Wir erleben die Diakoniemitarbeitenden als hoch engagierte Menschen, die sich für die Interessen der Flüchtlinge einsetzen“, sagt Barbara Kleinpaß. Differenzen zwischen Flüchtlingsberatern und Kommunen gebe es überall, da Interessen schon mal anders gelagert seien. Aber da müsse man doch drüber reden können.
„Auch wir als Arbeitskreis Asyl sind bisher zu dem ganzen Thema nicht gefragt worden“, bedauert Dr. Wolfgang Schneider. Müssten sie auch nicht, aber: „Wir sind seit 1992 hier in der Stadt für die Flüchtlinge aktiv und profitieren von der Diakonie-Beratung auch als Ehrenamtliche. Wir kennen keinen Grund, der aus unserer Sicht die Kündigung hätte rechtfertigen können“, so Schneider. Wie alle wartet er gespannt auf die Ergebnisse der Sitzungen des Hauptausschusses (Dienstag) und des Stadtrates (Mittwoch). Denn wenn zum 1. Januar 2020 jemand die Beratung leisten soll, wird die Zeit knapp. „Wir könnten natürlich auch mit jemand anderem als der Diakonie zusammenarbeiten“, so das Trio des Arbeitskreises. Allerdings gehen sie davon aus, dass "dann ein halbes Jahr erstmal nichts mehr läuft".
Die Steuerungsgruppe des Arbeitskreises Asyl hat vergangene Woche Montag einen Brief an den Bürgermeister, die Fraktionen und Ratsmitglieder gesandt, bislang ohne Resonanz. In ihm fordern sie als Arbeitskreis Asyl den Rat auf, die Kündigung zu annullieren. Das von der Verwaltung angedachte Verfahren, die soziale Betreuung der Migrantinnen und Migranten öffentlich auszuschreiben, soll ebenfalls abgelehnt werden.