Große Nachfrage der Flüchtlingsberatung

Heike Pullich-Stöffken, Flüchtlingsberaterin der Diakonie

Xanten/Geldern/Kleve. Seit Anfang des Jahres bietet die Diakonie im Kirchenkreis Kleve im gesamten Kirchenkreisgebiet und damit auch in Xanten Migrations- und Flüchtlingsberatung an. Die Entscheidung der Diakonie, die Migrations- und Flüchtlingsberatung mit einem Büro in Xanten nach Auflösung der Kooperation mit der Stadt aufrecht zu erhalten, hat sich als richtig erwiesen. Das seit Jahren aufgebaute Netzwerk und Vertrauen bei den Flüchtlingen führt nun auch in der Corona-Krise dazu, dass die Flüchtlingsberatung der Diakonie als ein wichtiges  Hilfsangebot nachgefragt wird. „Auch Ratsuchenden aus anderen Kirchengemeinden konnte ich bei teils sehr komplexen Anfragen weiterhelfen“, sagt Heike Pullich-Stöffken, Flüchtlingsberaterin der Diakonie im Kirchenkreis Kleve.

Allein in Xanten hätten in diesem Jahr bislang 103 Personen das Beratungsangebot, in der Regel mehrere Male, wahrgenommen. Darunter sind 21 Familien und 11 Einzelpersonen. Dazu kämen viele Kontakte und Koordination mit anderen Akteuren in Xanten wie dem Arbeitskreis Asyl, Schulen, Kindergärten, Ärzte und andere Netzwerkpartner.

Durch die Pandemie hat sich die Arbeit von Pullich-Stöffken stark verändert. Bislang stand die Unterstützung der Flüchtlinge im Sinne vorbereitender Arbeiten  im Vordergrund. Aufgrund eingeschränkten Kundenverkehrs könnten Betroffene nun ihre Angelegenheiten  nicht mehr persönlich bei Ämtern und anderen Einrichtungen erledigen. „Zum Beispiel kläre ich Angelegenheiten für die Flüchtlinge mit dem Jobcenter telefonisch, bislang haben Flüchtlinge selbst mit den Beratern gesprochen.“ so Pullich-Stöffken. Dazu kommt für Pullich-Stöffken auch das Einscannen und Einreichen von Lohnabrechnungen, Schul- und Mietbescheinigungen. Wichtig ist, dass alle Anträge komplett ausgefüllt sind, auch damit sie zugeordnet werden können. Das stellt so manchen mit geringen Deutschkenntnissen vor große Herausforderungen. Da sie sich in unserem Hilfe-System nicht auskennen, brauchen sie etwa bei der Miete oder dem Kindergeld weitere Erläuterungen. „In Zeiten der Kontaktsperre merken wir, dass die Sprachkenntnisse einiger Flüchtlinge noch nicht für ein Telefonat reichen“, sagt Pullich-Stöffken. Dadurch hat sich die Anzahl der Beratungs-Kontakte nochmals deutlich erhöht. „Während ich die Flüchtlinge sonst nur ein oder zwei Mal im Monat gesehen habe, sind wöchentliche oder sogar tägliche Kontakte gerade die Regel“. In Einzelfällen steht der persönliche Kontakt im Vordergrund, um mit den derzeitigen Einschränkungen umgehen zu können. Flüchtlinge erleben die gleiche Isolation wie viele. Kurse an denen sie teilnehmen oder durch den Arbeitskreis Asyl angebotene Gruppen finden derzeit nicht statt.

Kontakt:
Heike Pullich-Stöffken
Poststraße 6, 46509 Xanten
Ostwall 20, 47608 Geldern
Mobil: 0172 31 23 288

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