Geldern. Mehr als 3 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Deutschland in suchtbelasteten Familien auf. Dazu fand ein erstes Netzwerktreffen in Geldern mit Trägern der Jugendhilfe und ambulanter Hilfen, wie der Suchtberatung der Diakonie im Kirchenkreis Kleve statt.

Etwas jedes 7. Kind wächst in Deutschland mit einem Elternteil auf, dessen Alkoholkonsum problematisch ist oder bei dem bereits eine Abhängigkeit vorliegt. Ungefähr 60.000 Opiatabhängige in Deutschland sind Eltern.

„Wir als Suchthilfe der Diakonie mit Suchtberatung und Suchtvorbeugung widmen uns mit dem Konzept „FitKids“ Kindern und Jugendlichen suchtkranker Eltern“, erklärt Petra van Bergen, Fachbereichsleiterin der Sozialen Dienste. Der Blick auf die Kinder und Jugendlichen zeige, dass auch sie ebenfalls unter der Abhängigkeit der Eltern leiden. Denn Folgen der Abhängigkeit können sich in fehlender Zuwendung, mangelnder Erziehung, wenig Geld, fehlender Alltagsgestaltung und leider auch in manchen Fällen in Aggressivität gegenüber den Kindern äußern.

Im Rahmen von „FitKids“ wird in absehbarer Zeit ein offenes, niedrigschwelliges Angebot geplant, um mit den entsprechenden Familien in Kontakt zu treten. "Den Eltern wird Beratung angeboten, außerdem soll es altersgerechte Aktionen für die Kinder und Jugendlichen geben", hieß es nach dem ersten Netzwerktreffen.

„Es ist gut, dass wir uns als Diakonie und im Netzwerk dem Thema annehmen“, so van Bergen. Der Bedarf an Angeboten für diese Zielgruppe sei hoch. Das „Netzwerk FitKids“ erhofft sich durch die Vernetzung ein breites Unterstützungsangebot und kurze Wege. Alle Beteiligten hoffen nun, dass Familien sich auf das Unterstützungssystem einlassen und so die Verantwortung für ihre Kinder übernehmen können.