Diakonie und Kirchenkreis: Aufstehen gegen Rassismus
Goch. Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve und der Evangelische Kirchenkreis Kleve unterstützen die Aktivitäten der Aktion „Aufstehen gegen Rassismus“ anlässlich des an diesem Wochenende im Kalkarer Kernwasserwunderland stattfindenden Bundesparteitags der Alternative für Deutschland (AfD). Der Parteitag will sich insbesondere mit sozialpolitischen Fragen beschäftigen.
Aufgrund ihrer christlichen Grundhaltung haben Kirchenkreis und Diakonie ein grundlegend anderes sozialpolitisches Verständnis als die AfD. „Unser Dienst ist von Nächstenliebe geprägt und gründet in unserem christlichen Glauben“, meint Diakonie-Geschäftsführer Pfarrer Joachim Wolff. Die Diakonie pflegt, berät und unterstützt die Schwachen dieser Gesellschaft, ohne Ansehen der Person, ihrer Herkunft oder ihres Glaubens.
Der Evangelische Kirchenkreis Kleve als Gemeinschaft der 20 evangelischen Kirchengemeinden am linken unteren Niederrhein unterstützt die Aktion ebenfalls. So sagt Superintendent Pfarrer Hans-Joachim Wefers dazu: „Solidarität lässt sich nicht begrenzen. Wer in Not geraten ist, verdient die Hilfe derer, die nicht in Not sind. Weil es um einen Menschen mit eigener Würde geht, ganz unabhängig von anderen Faktoren. Diese Sicht auf die Würde jedes Menschen ist der Kern des christlichen Menschenbildes.“
„Die völkische und nationalistische Grundhaltung in den familien- und sozialpolitischen Äußerungen der AfD entsprechen nicht unserem Leitbild“, ergänzt Geschäftsführer Wolff. Nicht Ausgrenzung, sondern Integration und Inklusion seien das Gebot der Stunde.
Der Spaltung der Gesellschaft, so wie sie die AfD betreibt, möchten die Diakonie und die Evangelische Kirche in der Region entgegenwirken. Darum unterstützen sie eine Sozialpolitik, die davon geprägt ist, dass schwachen, marginalisierten oder verfolgten Menschen bedingungslos geholfen wird. „Wir möchten in einem Land leben, in dem sich die Starken für die Schwachen einsetzen, in dem Menschen gerne und in Freiheit leben“, so Wolff.
„Hinzu kommt, dass die Durchführung eines Präsenzparteitags in der momentanen Situation, die allen Bürger*innen einschneidende Opfer und Rücksichtnahme abverlangt, eine unerträgliche Provokation darstellt“, meint Wefers. „Es muss nicht alles gemacht werden, was formal erlaubt sein mag. Andere Parteien beweisen, dass auch digitale Formate möglich sind.“
Die Diakonie setzt in ihrem Bereich sämtliche Hygienevorschriften zum Schutz der eigenen Mitarbeitenden und der von ihr begleiteten Hilfsbedürftigen um. Darum hält auch die Diakonie einen Präsenzparteitag für unverantwortlich. Dass die AfD auch noch gegen eine Maskenpflicht klagt und einen Corona-Hotspot riskiert, kommentiert Malcolm Lichtenberger, Fachbereichsleiter der Pflegerischen Dienste der Diakonie, so: „Ich erwarte von den zuständigen Aufsichtsbehörden sofortiges Einschreiten und den unmittelbaren Abbruch des Bundesparteitages, sofern gegen die zurzeit geltende Corona Schutzverordnung – insbesondere gegen die Maskenpflicht und das Abstandsgebot – verstoßen wird.“
Mehr Informationen unter: aufstehen-gegen-rassismus.de