Brandschutzübung in Goch

Wasser auf brennendes Öl - keine gute Idee.

Goch. Wasser Marsch! Das ist bei brennendem Öl in der Pfanne die verkehrte Entscheidung. Mitarbeitende aus den Diakonie-Fachbereichen lauschten den Ausführungen der Arbeitsschutz- und Sicherheitsbeauftragten Cornelia von Quistorp im Diakoniegarten Goch. Überall in den Häusern der Diakonie hängen Feuerlöscher. Von Quistorp zeigte, wie sie im Ernstfall eingesetzt werden sollen. Arretierung lösen (Stift oder Lasche ziehen), Griff nach unten drücken, damit der Dorn innen den Druckbehälter öffnet und draufhalten. 8-12 Sekunden sprüht eine Flasche, das sollte bei den meisten kleineren Bränden reichen. Erfahrungswerte durften die Mitarbeitenden beim Löschen einer kleinen und einer größeren Feuerquelle sammeln.

Weitere wichtige Tipps im Umgang mit Bränden lauteten: Löschen ist nur sinnvoll, wenn der Brand tatsächlich alleine getilgt werden kann, ohne dass das eigene Leben in Gefahr gerät. Wenn bereits der Rauch unter einer geschlossenen Tür hervorquillt, Türe geschlossen halten und die Feuerwehr rufen. Solange am Telefon bleiben, bis die Feuerwehr sagt „ok wir kommen“. Andere Mitarbeitende verständigen. An der Feuersammelstelle draußen überprüfen, ob alle das Haus verlassen haben. Mobilitätseingeschränkte Personen soweit wie möglich vom Feuer entfernen, möglichst ohne dass sie Treppen heruntergetragen werden. Aufzüge sind im Brandfall nicht zu empfehlen.

„Beim Einkauf von elektrischen Geräten wie Kaffeemaschinen und Waffeleisen sollte auf das CE und das GS (geprüfte Sicherheit) Kennzeichen geachtet werden. „Potentiell die größten Gefahren gehen von Geräten aus, die Wärme produzieren und viel Strom verbrauchen“ erklärte von Quistorp. Deswegen sollte darauf geachtet werden, dass Waffeleisen, Fritteusen etc. nicht gleichzeitig im Dauerbetrieb an einer Stromquelle hängen. Besondere Vorsicht sei bei Heizpilzen in geschlossenen Räumen geboten. Bei gasbetriebenen Geräten können Zuleitungen mit der Zeit verhärten/porös werden, diese müssen darum regelmäßig ausgetauscht werden.

Laut wurde es, als eine (leere!) Deodorant-Flasche erhitzt wurde und sie explodierte. Heiße Autos im Sommer oder sonnengeflutete Fensterbänke könnten zum Problem werden. Ebenso derzeitig verwendete Hygienespender. „Diese bitte nicht großflächig als Reinigungsmittel in Konferenzräumen einsetzen“, riet die Fachfrau. Bereits eine umgestoßene Flasche mit 500 ml kann gefährlich sein: Beim Einschalten des Deckenlichts kann ein Zündfunke am Schalter die Wolke im Zimmer entzünden.

Da die Grillsaison bald Fahrt aufnimmt: beim Einsatz von flüssigem Brennstoff, Spiritus o.ä., sind Umstehende vor Verbrennungen nicht geschützt. Deswegen am besten darauf verzichten. Auch wenn Papa vorsichtig ist. Wer vorbereitet sein will: ein Eimer Sand, ein Eimer Wasser in Griffnähe, eine Regentonne oder ein angeschlossener Gartenschlauch haben schon Schlimmeres verhindert.

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