Start Projekt „Wohnungsnotfallhilfe“
Geldern. Mit Jutta Seven, Heike Pullich-Stöffken und Lia Wolfers füllen nun drei Mitarbeiterinnen der Diakonie im Kirchenkreis Kleve die Landesinitiative „Endlich ein ZUHAUSE“ im Südkreis Kleve mit Leben. Die Diakonie ist im Rahmen dieser Initiative mit einem „Kümmerer-Projekt“ in der Wohnungsnotfallhilfe gestartet. Prävention und frühe Hilfe sind Ziele des Hilfsangebots - damit es gar nicht erst zum Verlust der Wohnung kommt. Im Fokus stehen Wohnraumerhalt wie die Unterstützung der Wohnraumsuche für wohnungslose Menschen.
„Wir suchen die Menschen dort auf, wo sie sich aufhalten und warten nicht darauf, dass sie zu uns kommen“, umschreibt Jutta Seven ein Wesensmerkmal des Projekts, welches sie seit dem 16. Mai federführend für die Diakonie im Südkreis begleitet. Häufig sind es wirtschaftliche und finanzielle Schwierigkeiten, die zu Mietrückständen und infolgedessen zu einer Kündigung führen. Fehlt das Geld für die Miete und andere Wohnkosten sind weitere Hilfen und Beratung notwendig. Denn die Ursachen für diese Schwierigkeiten sind komplex und weitaus weniger sichtbar. Häufig betroffen sind einkommensschwache Familien, Alleinerziehende, Familien mit Migrationshintergrund und besonders schutzbedürftige Menschen.
„Gemeinsam möchten wir Lösungswege erarbeiten, Perspektiven aufzeigen und Mut machen, mit dem Ziel, den Wohnraumerhalt künftig sicherzustellen“, so Seven. Dazu gehörten auch Kooperation und Netzwerkarbeit. „Wenn wir als Mitarbeiterinnen der Diakonie Menschen bei Gängen zu Behörden oder zu Vermietern unterstützen, kann das schon eine wichtige Hilfe sein“, meinen die Fachfrauen der Diakonie.
Parallel zur Initiative besteht weiterhin die Möglichkeit, die Fachberatungsstelle für Menschen in besonderen Lebenslagen in Geldern (Diakonie) und Kleve (Caritasverband) die Wohnungslosenberatungen durchführen.
Die Bekämpfung der Wohnungslosigkeit ist Aufgabe der Kommunen, die diese Aufgabe an Dritte, wie die zum Beispiel die Diakonie, delegieren. Finanziell werden sie dabei seit vielen Jahren von der Landesregierung unterstützt. Für diesen Zweck werden insgesamt 7,16 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Gefördert wird die Initiative ebenso vom Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie vom Kreis Kleve.
Zentrale Bausteine der Landesinitiative sind die Kooperationsvereinbarung mit der Wohnungswirtschaft, die „Kümmerer“-Projekte, Projekte für „Junge Wohnungslose“ sowie ein Förderprogramm zur Stärkung der Suchtberatung wohnungsloser Menschen. Die Landesinitiative zielt darauf ab, Wohnungsverluste zu verhindern, Wohnraum für Menschen ohne eigene Wohnung zu schaffen und die Lebenslagen wohnungsloser und von Wohnungsverlust bedrohten Menschen zu verbessern.