Gegen Gewalt an Frauen
Xanten/Kevelaer. Hier ist kein Platz für Gewalt! Das fordern Mitarbeitende der Sozialberatung der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) ist gleichzeitig Startpunkt der 16-tägigen, weltweiten Kampagne „Orange the world“ der Vereinten Nationen (UN). Deutschlandweit setzen Einrichtungen und Institutionen unter dem Titel „Orange the world“ orangefarbene Gegenstände oder orangefarbene Beleuchtung ein, um sich zu solidarisieren und ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.
Den Auftakt machte Jutta Seven, Sozialberaterin der Diakonie in Kevelaer. Etliche Spaziergängerinnen und Spaziergänger ließ der orangefarbene Stuhl vor dem Info- und Beratungsladen „Neuland“ stehen bleiben. Von Kevelaer wanderte der Stuhl auch nach Xanten. Seit ein paar Tagen steht er vor der Diakoniesozialberatung an der Poststraße 6. „Generell bieten wir allen Ratsuchenden einen geschützten Raum“, so Sozialberaterin Sigrid Messerschmidt-Sprenger. „Wenn neben anderen Problemen auch Gewalt in der Partnerschaft ein Thema ist, hören wir zu und vermitteln bei Bedarf an weitere Hilfsangebote wie Frauenberatungsstellen oder Frauenhäuser. Wir begleiten Betroffene auch zur Polizei, wenn diese eine Anzeige stellen möchten.“ Eine Erfahrung in der Sozialberatung und in der Flüchtlingsberatung sei leider auch, dass Frauen sich manchmal nicht trauen, Hilfe zu holen, so die beiden Beraterinnen. Sie schämten sich und hätten Angst vor weiter eskalierender Gewalt. „Es ist erschreckend, dass wir in Deutschland ähnlich hohe Zahlen haben wie andere Länder dieser Welt“, so Messerschmidt-Sprenger.
Die Bandbreite der Gewalt an Frauen ist groß: Es beginnt beim Alltags-Sexismus und endet mit der Verfolgung und der Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, dem sogenannten Femizid. Jede dritte Frau ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind in Deutschland 12 Millionen Frauen. Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner körperlich schwer verletzt, durchschnittlich jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-) Partnerin. Diese Zahlen zeigen, dass das Thema ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt.
Tauschschrank vor Neuland in Kevelaer
Eine neue Idee: Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, kann vielleicht jemand anderes gebrauchen. Viele Sachen werden einfach weggeworfen, entsorgt, neu gekauft, das scheint am einfachsten. Das schädigt die Umwelt enorm, auch wenn wir es nicht sofort sehen. Ressourcen werden aufgebraucht, auch das merken wir in der Regel erst, wenn diese nicht mehr zur Verfügung stehen. Darum die Initiative des Tasuchschranks, der diesem immer schneller drehenden Kreislauf etwas entgegensetzen will. Schauen Sie einfach mal vorbei und in die Fächer hinein!