Aktionswoche: Kinder und süchtige Eltern

Jedes 6. Kind in Deutschland erlebt suchtkranke Eltern.

Geldern. Im Fokus der bundesweiten Aktionswoche "Vergessenen Kindern eine Stimme geben" stehen Kinder aus suchtbelasteten Familien. Sie sollen gehört und gesehen werden. „Mit der Aktionswoche weisen wir darauf hin, dass Kinder aus suchtbelasteten Familien oft ebenso Hilfe benötigen wie ihre Eltern“, so Petra van Bergen, Fachbereichsleiterin der Sozialen Dienste der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Mehr als 2,6 Millionen Kinder in Deutschland leiden unter Suchtproblemen ihrer Eltern. Während der Aktionswoche macht die Diakonie Angebote. Sie richten sich vor allem an Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit Kindern arbeiten. Auch Familien können sich für die Beratungsangebote anmelden. Denn – damit Kinder aus suchtbelasteten Familien unterstützt werden können, müssen diese erst entdeckt werden.

Am Montag, 13. Februar beginnt um 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr ein Online-Angebot das „Familiengeheimnisse“ für pädagogische Mitarbeitende und Interessierte thematisiert. Ebenfalls online geht es am Dienstag, 14. Februar, weiter mit „Kinder aus suchtbelasteten Familien und ihre besonderen Bedürfnisse“ für pädagogische Mitarbeitende und Interessierte (9.00 Uhr bis 10.30 Uhr). Es schließt sich von 11.00 Uhr – 12.30 Uhr eine „offene Telefon- oder Online-Sprechstunde“ mit Tim Rambach, Mitarbeiter der Diakonie-Suchtprävention, an (Telefon 02831 91 30-848). Am Mittwoch, 15. Februar, stellen Diakoniemitarbeitende pädagogisch Mitarbeitenden Materialien zum Einstieg in das Thema „Sucht-Eltern-Kinder“ online vor (14.30 Uhr – 16.00 Uhr).

Die zweite offene Sprechstunde begleitet Melanie Seier, Mitarbeiterin der Diakonie-Suchtprävention am Donnerstag, 16. Februar (12.00 Uhr bis 13.30 Uhr), im Haus der Diakonie Geldern, Ostwall 20. Eine Anmeldung für die Veranstaltungen ist unter Telefon 02831 / 91 30-800 erwünscht.

Montag, 13. Februar, 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr „Familiengeheimnisse“
https://eu01web.zoom.us/j/67618462288?pwd=TytuU2xPSndHY25adGVXaEJ3ZS9hUT09

Dienstag, 14. Februar, 9.00 Uhr -10.30 Uhr „Kinder aus suchtbelasteten Familien und ihre besonderen Bedürfnisse“
https://eu01web.zoom.us/j/64673145790?pwd=SHdLaXBWTzZ3NDNzRnFSNWR6R0lPUT09

Mittwoch, 15. Februar, 14.30 Uhr – 16.00 Uhr, „Sucht-Eltern-Kinder“:
https://eu01web.zoom.us/j/68269081601?pwd=M09BL2N1UTVwMkhWUDM0NDJ3b21iZz09


Darüber hinaus treffen sich Diakoniemitarbeitende mit dem Kreisjugendamt: In einem Strategiegespräch werden Zugänge zu den Zielgruppen erörtert. Während eines zweiten, ebenfalls nicht öffentlichen Treffens, wird das neue Drachenfliegerprojekt, eine wöchentliche Gruppe für Kinder aus suchtbelasteten Familien im Haus der Diakonie Geldern, vorgestellt.

Sucht ist eine Krankheit, die Familien häufig verstecken. Abhängig kann jedoch jeder und jede werden, das ist keine Frage des Alters, des Berufs oder des Einkommens. Die Aktionswoche will darauf aufmerksam machen, dass es für alle Beteiligten und insbesondere für Kinder aus suchtbelasteten Familien Hilfe und Unterstützung gibt. Außerdem fordert die bundesweite Aktionswoche politisch Verantwortliche von Gemeinden bis in den Bund auf, sich für mehr Unterstützungsangebote einzusetzen und diese Hilfen langfristig zu finanzieren. Die Aktionswoche gibt es seit 2011 in Deutschland und in den USA sowie regelmäßig in vielen weiteren Ländern.

Schirmherr der Aktionswoche ist Sänger Max Mutzke:

Wir sind eine Familie, in der wir einander sehr nah sind, und mein Vater ist dazu noch ein erfahrener Arzt. Doch egal was wir auch für oder gegen meine Mutter getan haben, wir konnten dieses Monster in ihr nicht besiegen.


Max Mutzke, Sohn einer alkoholkranken Mutter

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