Mehr als Beratung

Es sind zurzeit 338 Menschen, die als Flüchtlinge in Xanten leben. Die meisten warten noch auf ihre Anerkennung als Asylbewerber. Drei Mitarbeiterinnen der Diakonie und eine Bundesfreiwillige kümmern sich um diese Menschen und leisten dabei mehr als nur Beratung. „Wir begleiten Sie bei Arztterminen, bei Behördengängen, bei Schulterminen und Eingangsuntersuchungen“, zählt Teamleiterin Stefanie Hingmann auf. Um sich vor der Zuerkennung eines Flüchtling-Status in der neuen Umgebung und der Unterkunft zurecht zu finden, brauchen Flüchtlinge Begleitung. Wenn sie anerkannt sind, verschiebt sich der Schwerpunkt auf die Regelung von Behördenangelegenheiten. „Wir sind froh darüber, dass wir mit den Behörden in Xanten gut zusammenarbeiten“, sagt Hingmann. In wöchentlichen Abstimmungsgesprächen mit der Stadt Xanten werden die aktuelle Situation besprochen und der Hilfebedarf abgestimmt.

Die Flüchtlingsberatung an der Sonsbecker Straße ist zentrale Anlaufstelle für alle Belange der Flüchtlinge. „Viele Flüchtlinge haben Angst, Fehler zu machen und auch Angst, durch Behörden sofort wieder abgeschoben zu werden“, weiß Heike Pullich-Stöffken. Die Flüchtlinge sind darum dankbar für die Begleitung der Beraterinnen. Auch den Ämtern ist dadurch geholfen, da sie sich auf die tatsächliche Sachentscheidung konzentrieren können.

Was sich in den vergangenen Monaten geändert hat, ist rückläufiges Engagement bei den ehrenamtlichen Sprachpaten, die nach wie vor gebraucht werden. Auch Traumata werden immer mehr ein Thema. Hingmann hat sich darum als Psychotraumatologin fortbilden lassen: „Wenn Menschen an einem Ort zur Ruhe kommen, werden Traumata häufig erst sichtbar.“ Pullich-Stöffken besuchte eine Ausbildung zur Anhörungsbegleiterin. „Ich bereite die Flüchtlinge auf die Interview-Fragen bei der Ausländerbehörde vor“, so die Flüchtlingsberaterin, für die Flüchtlinge ein hochemotionaler Termin. Zudem müssen die Flüchtlingsberaterinnen bei den Rechtsgrundlagen ständig auf dem neuesten Stand sein. Beraterin Bettina Hils absolvierte darum Fortbildungen zu den Themen „Sozialrecht“, „Flüchtlingsarbeit in Kommunen“ sowie „Asyl und Ehrenamt“. „Die Rechtsgrundlagen ändern sich fast monatlich“, ist die Erfahrung der Diakonie-Flüchtlingsberatung.

Es kommen immer mal Menschen, die sich aufgrund einer Erfahrung oder Begegnung für Flüchtlinge ehrenamtlich engagieren wollen. Ob als Sprachpate oder als Helfer bei Bewerbungen in der Arbeitsgruppe des AK Asyl „Beruf und Schule“. Interessenten können sich an der Sonsbecker Straße 29 in Xanten zu den Bürozeiten informieren (Montag bis Freitag 8:00-10:00 Uhr, außer Mittwoch: 15:30-16:30 Uhr). Die Beraterinnen sind auch per E-Mail erreichbar: hingmann@diakonie-kkkleve.de oder per Mobiltelefon: 0170/92 18 889.

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