Top-Rope Kletterkarte in der Tasche

Kevelaer/Sonsbeck. Lieber nochmal schauen und nachfragen, ob alles ok ist: „Da hängt unter Umständen ein Leben daran“, warnte Diakonie-Mitarbeiter Tim Rambach noch ein letztes Mal. Dann überreichte er den Absolventen des Kurses ihren Kletterschein „Indoor-Toprope“ vom Deutschen Alpenverein (DAV). Das haben die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Kevelaer und des Kardinal-von-Galen Gymnasiums gelernt, andere Kletterer zu sichern. „Indoor“ bedeutet in dem Fall Klettern an künstlichen Kletterwänden. Toprope meint eine bestimmte Art des Kletterns, bei der das Seil bereits am Ende der Kletterroute hängt.

Die Idee zum Kletterkurs hatten Tim Rambach, Diakonie-Mitarbeiter der Suchtprävention und Cornelius Niederholz, Schulsozialarbeiter am Kevelaerer Schulzentrum. „Wir freuen uns, dass sich fünf Teilnehmende für den Kurs angemeldet haben und sich das Klettern und vor allem das Sichern zutrauen“, so Niederholz. „Man konnte merken, wie sich während der Einheiten das Vertrauen und die Kommunikation untereinander verändert hat“, ergänzte Rambach.

Bevor die Teilnehmenden die Karte in den Händen halten konnten, nahmen sie an fünf Einheiten und einer abschließenden Prüfung teil. Während der Einheiten werden vor allem Sicher- und Kletterpraxis behandelt. Auf dem Programm standen unter anderem Partnercheck, Sichern, ein Falltest, der Anseilknoten und verschiedene Kommandos. Sie sind in der Kommunikation zwischen Kletterer und Sicherungsperson nötig, damit der eine weiß, was der andere tut.

„Ich mag das Klettern und finde es eine schöne Erfahrung, andere Menschen zu sichern“, berichtet Lars Klein (14) aus Kevelaer. Er ist neben Iwana Ryska, Sören van Berlo und Maximilian van de Loo einer der neuen Toprope-Karten-Besitzer. „Man muss sich konzentrieren können“, benennen die Teilnehmenden eine Voraussetzung des „Sicherns“.

Ein wenig Kraft in den Fingern, Armen und Beinen kommt jedem Hobby-Kletterer zu Gute. Mit der Ausbildung verpflichten sich die Schülerinnen und Schüler auch, weiter zu machen: „Was ihr heute könnt, vergesst ihr sonst wieder“, mahnte Rambach. Im Schulzentrum Kevelaer steht zum Beispiel ein Kletterbaum, an dem die Karten-besitzer ihre neu erworbenen Fähigkeiten vertiefen können.

Im Rahmen der Arbeit der Fachstelle Suchtprävention macht Tim Rambach regelmäßig Kletterangebote in Kirchengemeinden und Einrichtungen. Sie dienen dazu, dass Teilnehmende die Übernahme von Verantwortung, den Umgang mit „Macht und Ohnmacht“ sowie Team- und Vertrauensbildungsmaßnahmen kennenlernen. Sie erfahren ebenso eine Stärkung des Selbstbewusstseins. Ein wichtiger Aspekt ist die Auseinandersetzung mit eigenen Ängsten. Beim Klettern werden Grenzen kennengelernt und diese teilweise verschoben. Gleichzeitig lernen die Teilnehmenden etwas Neues, nämlich richtig Klettern und Sichern.

Die Ausbildung für die Schülerinnen und Schüler ist mit einem Eigenanteil von 10 Euro pro Person sehr günstig, den Rest der Kosten übernahm die Wallfahrtsstadt Kevelaer.

Kontakt
DAV-Toprope-Kurs
Info und Anmeldung bei:
Schulsozialarbeiter Cornelius Niederholz
Büro: A-E 67
Telefon: 02832 / 93 36 34

Tim Rambach
Suchtprävention
Ostwall 20, 47608 Geldern
Telefon 02831 91 30-800
rambach@diakonie-kkkkleve.de

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