Erste Tour de Diakonie

Tour de Diakonie

Einen ganzen Tag Zeit für die Diakonie nahmen sich die Teilnehmenden der ersten „Tour de Diakonie“. Am vergangenen Samstag erkundeten sie alle vier Standorte der Diakonie im Kirchenkreis und besuchten Mitarbeitende, die ihr Arbeitsgebiet vorstellten. Mit einem Bus fuhr die Diakonie die Tour-Teilnehmenden nach Geldern, Xanten und Kleve, Start und Zielpunkt war in Goch. Darüber hinaus steuerte die Gruppe unter der Leitung von Diakonie-Geschäftsführer Pfarrer Joachim Wolff auch Häuser anderer evangelisch-diakonischer Träger an, wie das Ev. Altenzentrum in Xanten und die Evangelische Stiftung in Kleve.

Bereits um 8:30 Uhr berichtete Jörg Schlonsok über die Seniorenwohnungen in der Parkstraße und am Balfourweg, die er für die Diakonie betreut. Es gibt für beide Häuser eine Warteliste. Die Wohnungen sind aufgrund ihrer Nähe zur Innenstadt beliebt. Regelmäßige Feste, Seniorentreffs und Vorträge sowie die Pflege des Gartens durch Bewohner lassen den Tag in der Parkstraße nicht lang werden.

Ungefähr ein Jahr warten müssen Menschen auch auf einen der 14 Plätze in der Diakonie Tagespflege an der Brückenstraße. Leiterin Angelika Jacobs schaut neben der Wartezeit auf die Zusammenstellung der Gruppe:  „Es sind mittlerweile sehr viele an Demenz erkrankte Gäste bei uns“, erzählte sie. Bei den täglichen Übungen zum Erhalt der alltagspraktischen Fähigkeiten erfährt sie immer wieder, dass Menschen sich eher an ihre grüne Hochzeit als an das silberne Ehejubiläum erinnern können. Mehr als in den vergangenen Jahren ist die Pflegeberatung Teil der Arbeit, das gilt auch für den Betreuungsverein. Theo Peters erläuterte in Goch die Arbeit eines beruflichen Betreuers und die Begleitung von 600 ehrenamtlichen Betreuern durch die Diakonie. 

„Ich dachte, das wäre ein Angebot nur für ältere Menschen, die nicht mehr alleine wohnen können“, meinte eine Teilnehmerin, als der Weg ins Ambulant Betreute Wohnen nach Geldern führte. „Wir betreuen junge und ältere Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen, teilweise mit Suchterfahrungen“, konnte Fachbereichsleiter Dirk Boermann aufklären. Neu dazugekommen sind Menschen in schwierigen sozialen Lagen, zum Beispiel durch Wohnungslosigkeit. Ziel der Betreuung sei es, Menschen ein eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Wer in die Suchtberatung kommt und warum Menschen in Obdachlosigkeit geraten können, davon konnten sich Teilnehmende in der Gelderstraße bei Angelika Rieck und Rainer Blix überzeugen.

„Wir müssen uns auf die Menschen einstellen, die demnächst zu uns kommen“, sagten sowohl Susanne Reitze-Jehle, Leiterin des Ev. Altenzentrums Xanten als auch Holger de Lange, Heimleiter  der Ev. Stiftung Kleve, denn: Der Gesetzgeber hat für den Ambulanten Bereich sehr viel Geld bereitgestellt,  um „ambulant vor stationär“ zu fördern. Das bedeutet jedoch für viele Seniorenheime, dass nur noch sehr kranke Menschen kommen. Die Verweildauer der Bewohner wird immer kürzer.

Mit allen Problemen „von A bis Z“, können Menschen zur Sozialberatung in Xanten gehen. Diese hilft entweder direkt oder zieht andere Fachdienste hinzu. „Menschen haben nicht mehr nur ein Problem, sie kommen häufig mit mehreren gleichzeitig“, ist die Beratungserfahrung von Sigrid Messerschmidt-Sprenger. Sie freute sich nach dem Umzug an die Poststraße 6 über neue Büroräume, auf die auch die Flüchtlingsberatung schon mal zurückgreift. Bedenken, dass die neuen Räume zu modern und darum für manche Klienten abschreckend sind, haben sich zum Glück nicht bewahrheitet.

„Wohl fühlen wir uns auch im ehemaligen Pfarrhaus in Kleve“, sagte Sozialberaterin Monika Köster. Das Haus an der Stechbahn 33 wurde neu und farbenreich eingerichtet, es steht der Sozialberatung und dem Ambulant Betreuten Wohnen zur Verfügung. Die Beratung durch Mitarbeitende der Pflege, des Ambulant Betreuten Wohnens und des Betreuungsvereins ist nach Absprache an allen Standorten möglich.

Ein großes Lob bekam die Diakonie am Ende des Tages von den Teilnehmenden, die mehr als vorher nun wissen, was die Diakonie eigentlich anbietet und für wen sie sich engagiert. Toll fand eine Teilnehmerin, dass sie an allen Standorten auf offene und herzliche Mitarbeitende traf, die ihre Arbeit gerne präsentierten. An der Tour teilnehmen konnten Menschen, die sich in unterschiedlichen Zusammenhängen mit der Diakonie im Kirchenkreis Kleve beschäftigen, sei es in den Kirchengemeinden oder im Ev. Kirchenkreis Kleve.

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