Erika Dückers feiert in den Ruhestand

Das Team am Empfang: Erika Dückers und Claudia Barth

Geldern. Gestern hatte sie ihren letzten Arbeitstag bei der Diakonie im Kirchenkreis Kleve: Erika Dückers. Gerne war sie bei der Diakonie tätig und das weit über die Pensionsgrenze hinaus. „Ich habe immer gerne gearbeitet, das ist mir lieber als nur Kaffeetrinken“, sagt die 75-Jährige. Im Haus der Diakonie in Geldern managte sie zusammen mit Kollegin Claudia Barth den Empfang, begrüßte Kolleginnen und Kollegen ebenso freundlich wie Menschen, die zum Spritzentausch kommen. Nächste Woche Freitag hat sie einige Kolleginnen und Kollegen eingeladen, dann wird bei der Diakonie ordentlich Abschied gefeiert. Das Essen bereitet sie selbst zu – warum sollte sie auch andere arbeiten lassen.

„Ich könnte noch weitermachen“, meint sie mit einem Lächeln, aber irgendwann sei mal Schluss. Dabei blickt die Diakonie-Mitarbeiterin auf eine lange Liste beruflicher Stationen: Küchenleitung auf Schloss Walbeck, sie hat als kaufmännische Angestellte in einem Büro gearbeitet, war für Diebels auf Messen unterwegs. Eine Zeit lang begleitete sie Häftlinge in der JVA in Geldern, das sollte auf Dauer jedoch nicht ihr Ding werden. Nach einer Bandscheiben-OP folgte eine Wiedereingliederung über die Integra GgmbH. Damals wollte sie schon gerne mit Menschen zu tun haben, am liebsten im Bereich Suchthilfe.  So hörte sie von einer freien Stelle bei der Diakonie und begann dann 2007 in der damaligen Fachstelle Suchtvorbeugung an der Gelderstraße. „Zahlreiche Lebensgeschichten habe ich seitdem gehört“, berichtet Dückers. Viele davon seien auch traurig gewesen. „Ich bin so eine Art Kummerkasten, aber vielen tut das Gespräch gut.“

Nun, 17 Jahre später, ist Erika Dückers bei der Diakonie eine Institution, woran keiner ungesehen vorbeikommt. „Wir werden sie sehr vermissen“, sagt Kollegin Claudia Barth. Sie und Dückers sorgten dafür, dass der Empfang in Geldern von 8:00 bis 16:30 Uhr montags bis freitags besetzt ist.

Und nun? Langweilig wird Erika Dückers sicher nicht. Neben der Familie, Mann, Sohn und Schwiegertochter sowie zwei Enkel sind Tiere ihre große Leidenschaft. „Wir halten auf einem großen Grundstück in Straelen Pferde, Hühner – worunter 6 Hähne – und Katzen.“ Es waren mal 21 Pferde, nun sind es noch zwei. Die Tiere sorgen täglich für Betrieb, es wollen ja alles satt werden. Eins ist auch klar, in den Kochtopf kommt keines der Tiere.

„Auch ich werde die Kolleginnen und Kollegen vermissen“, sagt Dückers. Aber – nun habe sie endlich mal mehr Zeit für die Pflege ihrer Freundschaften. „Ich musste entweder wegen der Arbeit oder den Tieren immer auf die Uhr schauen.“ Das wird Erika Dückers wahrscheinlich weiterhin tun – vielleicht auch mal mit einem wohlverdienten Kaffee in der Hand.   

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