Kreuzweg zeichnet Leiden Christi nach
Goch. Kunst will gesehen werden. Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve freut sich darum über das großzügige Geschenk, das Hansjörg Krehl aus Geldern der Diakonie gemacht hat: Seinen „Kreuzweg“, eine Ausstellung mit 15 Bildern, überlässt er der Diakonie. Die abstrakten Bilder zeigen den Leidensweg Jesu vom Todesurteil bis zur Auferstehung an Ostern. Platz fanden sie im 2. Obergeschoss des Hauses der Diakonie in Goch an der Brückenstraße. „Ich habe ein paar Tage über das Geschenk nachgedacht“, so Wolff, denn es birgt auch die Verantwortung, angemessen damit umzugehen.“ So wurden alle 15 Werke ordentlich gerahmt und an einer Galerieschiene mit Schnüren aufgehangen.
Kreuzwege sind meist im katholischen Raum bekannt. Menschen gehen oder beten einen Stationenweg, um das Leiden Christi nachzuvollziehen. Protestanten kennen eher wöchentliche Passionsandachten, welche auf die Karwoche und das Osterfest vorbereiten. Bereits 2002 wurde der Kreuzweg in der ev. Kirche Büderich gezeigt, Diakoniegeschäftsführer Joachim Wolff war damals Pfarrer der Kirchengemeinde. „Es gab einen Kunst- und Kulturkreis, der das Projekt auf die Beine stellte.“ „Die Saalkirche mit ihrem Licht und den hohen weißen Wänden eignete sich hervorragend dafür“, erinnert sich Krehl. Er löst derzeit sein Atelier auf und freut sich, dass sein Kreuzweg wieder Aufmerksamkeit findet.
„Rund ein Jahr habe ich mich mit den Thematiken des Kreuzwegs beschäftigt“, so der Künstler. Was bedeutet es, ausgestoßen, verurteilt zu sein, hinzufallen und wieder aufzustehen? „Das sind Fragestellungen, die sich viele Menschen und auch Ratsuchende oder Nutzer unserer Dienste stellen“, findet Wolff. Es geht um Teilhabe an einer Gesellschaft, die Menschen aufgrund von Krankheit, Alter oder Behinderungen Ausgrenzung spüren lässt. Mit Acrylfarben und Tusche zeichnete Krehl die verschiedenen Kreuzmotive auf Papier. Worte geben weitere Denkanstöße zu den 15 Stationen. Ein begleitender Flyer weist auf entsprechende Bibelstellen aus Markus-, Matthäus- und Lukasevangelium hin.
Jeder der sich die Bilder ansehen will, kann das gerne während der Öffnungszeiten in Goch tun, Montag - Freitag 8 - 13 Uhr und nach Vereinbarung. Perspektivisch sollen auch Kirchengemeinden oder Bildungseinrichtungen die Ausstellung ausleihen können. Ein gemeinsames Projekt startet demnächst: Krehl möchte in Geldern eine Gruppe ins Leben rufen, die sich im Haus der Diakonie am Ostwall trifft und künstlerisch tätig wird.