11. September: Tag der Wohnungslosen

Mit starker Vernetzung Wohnungslosigkeit bekämpfen

Wohnen ist ein Menschenrecht. Trotzdem sind bundesweit sind laut Hochrechnungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) rund 600.000 Menschen wohnungslos, jede fünfte Person davon ist minderjährig. Im Kreis Kleve zählt die Statistik der Integrierten Wohnungsnotfall-Berichterstattung in NRW 2023 am Stichtag 30. Juni 3.100 wohnungslose Menschen.

Direkte Hilfe

Wer wohnungslos ist oder von Wohnungslosigkeit bedroht ist, kann sich im Südkreis an die Wohnungslosenhilfe der Diakonie, Fachberatungsstelle für Menschen in besonderen Lebenslagen, wenden. Mitarbeitende klären den individuellen Hilfebedarf und unterstützen dort, wo die finanziellen Möglichkeiten nicht das einzige Hindernis sind. Diakonie-Mitarbeiterin Diana Hendrix: „Wir bemühen uns im Zusammenspiel mit Wohnungsgesellschaften, Vermietern und Mietern zu vermitteln, Probleme zu lösen.“ Die Diakonie hilft Menschen bei Bewerbungen um eine Wohnung oder bei der Beantragung von Wohngeld oder anderen Sozialleistungen. „Wir versuchen Wohnungslosigkeit zu verhindern“, so Hendrix. Gründe dafür können der plötzliche Verlust des Arbeitsplatzes, eine hohe Verschuldung oder ein niedriges Einkommen sein. Auch bekommt die Fachberatungsstelle teilweise Hinweise zu Räumungsklagen oder das Jobcenter bittet um Mithilfe.

Wohnungslosigkeit überwinden

Bis 2030 will die Bundesregierung Wohnungslosigkeit überwinden. „Weil Austausch und Zusammenarbeit dafür wichtig sind, findet der Fachtag Wohnungslosigkeit am 8. Oktober in Goch statt“, so Petra van Bergen, Fachbereichsleiterin der Sozialen Dienste bei der Diakonie. „Mit den Kommunen, der Wohnungswirtschaft und privaten Vermietern wollen wir neue Wege finden, welche die Türen zu bezahlbaren Wohnungen auch für unsere Klientinnen und Klienten öffnen.“ Dazu laden  die Diakonie im Kirchenkreis Kleve, der Caritasverband Kleve sowie der SKF Kleve ein.

Menschen in besonderen Lebenslagen benötigen neben der Bewältigung ihrer Probleme eine reelle Chance auf Wohnraum. 3.590 Wohnungen werden derzeit gebraucht im Kreis Kleve, bis 2028 besteht jährlich ein Bedarf von 2.140 Neubauten, laut aktueller Studie des Pestel-Instituts.

Mehr Wohnraum schaffen

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) stellt den Tag der Wohnungslosen unter das Motto "Gemeinsam mehr erreichen!". In der BAG W arbeiten die sozialen Einrichtungen mit Vertreter*innen der fachlichen und politischen Institutionen, die in der Wohnungslosenhilfe aktiv sind, zusammen. Neben der fachlichen Weiterentwicklung der Hilfen positioniert sich die BAG W politisch. "Eine unserer der gemeinsamen Kernforderungen lautet: Wohnraum schaffen!", sagt Kirsten Schwenke Vorständin der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. "In Deutschland fehlt es an günstigem Wohnraum. Der soziale Wohnungsbau muss aufgestockt werden, damit sich die Lage für Menschen in Wohnungsnot verbessert und das Menschenrecht auf Wohnen verwirklicht werden kann."

Lesen Sie dazu auch die Pressemitteilung der BAG W vom 11. September 2024

Mietpreisbremse für NRW

In Nordrhein-Westfalen gehört die Diakonie RWL zum Bündnis "Wir wollen wohnen!" Kirsten Schwenke: "Das Bündnis fordert von der Landesregierung eine wirksame Mietpreisbremse, um zu verhindern, dass die Mieten bei Neuvermietungen so stark steigen, dass Menschen mit wenig Geld keine Chance mehr haben, eine Wohnung zu finden."

„Wir als Diakonie wünschen und einen anderen Umgang mit der Verteilung von Wohnraum“, meint van Bergen. Jeder Mensch hat ein Recht auf eine Wohnung. Gerade Personen mit Unterstützungsbedarf sollten in Wohnungen vermittelt werden. Die Versorgung mit Wohnraum ist für viele Personen der erste Schritt, um ihre besonderen

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