Integration Geflüchteter: Infotag in Xanten
Xanten. Es ist gar nicht so einfach, als geflüchteter Mensch in Deutschland in einer neuen Gesellschaft, in einem neuen Alltag anzukommen. Mit zum Alltag der meisten in Deutschland gehört eine Erwerbstätigkeit. Auch Flüchtlinge wollen nicht den ganzen Tag in ihrer Unterkunft oder Wohnung verbringen. Leider ist die Wirtschaft noch nicht so durchlässig, dass Menschen schnell einen Job oder eine Ausbildung bekommen. Trotz Fachkräftemangel in vielen Berufen. Die Stadt Xanten lud darum erstmalig zu einem Infotag „Hand in Hand“ ein.
Im Saal der Stadt präsentierten sich über 20 Initiativen und Institutionen, darunter die Arbeitsagentur Kreis Wesel, das Berufskolleg Placidahaus, Handwerkskammer, Ev. Pflegeakademie, Verband Garten Landschafts- und Sportplatzbau, Landwirtschaftskammer, Niederrheinische IHK, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, der Ökumenische Arbeitskreis Asyl und andere. Fachleute gaben Tipps zu Sprachförderung, Berufsorientierung, Qualifizierungsmöglichkeiten, zu Weiterbildung und Ausbildung. „Bildungswillige und hochmotivierte Arbeitskräfte werden in nahezu allen Bereichen dringend gesucht“, sagte die Stadt im Vorfeld der Veranstaltung.
Der General-Schlüssel zu Integration und einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz ist die Sprache. Sagt Renas Sido (27), er lebt in Neuss und hat kurdische Wurzeln. Er berichtete im Ratssaal von seinen Schwierigkeiten auf der Flucht, die 2011 begann und ihn 2015 nach Deutschland brachte. Auch hier musste er sich durchbeißen, dranbleiben, trotz Ängsten und Überforderungen. Mittlerweile arbeitet er als Disponent in einer großen Stahlspedition. Geschafft hat er das mit viel eigenem Willen und der Hilfe von Menschen, die sich um ihn kümmerten.
Mit organisiert hat den Infotag Dorota Hegerath, für die Stadt tätig im Integrations- und Case-Management. „Wir haben gemerkt, dass die Arbeitsintegration Geflüchteter in Xanten noch ausbaufähig ist.“ Der Infotag könne ein Netzwerk und Austausch schaffen zwischen den über 20 Ausstellern und den in Xanten lebenden Geflüchteten.
Mit zwei Flüchtlingen gekommen ist auch Diakonie-Flüchtlingsberaterin Heike Pullich-Stöffken. Igra und Idman, zwei junge Frauen aus Somalia, suchen einen geförderten Ausbildungsplatz. „Es sind durchaus intelligente Frauen“, sagt Pullich-Stöffken, aber sie können halt als Flüchtlinge keine lückenlose Schullaufbahn vorweisen. Eine Ausbildung im Bereich Restaurant/Hotel könnten sie sich vorstellen. „Currywurst“ finden sie lecker, damit sind sie kulinarisch doch schon bestens integriert oder?