Orange the world - gegen Gewalt an Frauen
Gestern war der 25. November. Internationaler Tag gegen die Gewalt an Frauen. Weltweit symbolisiert die Farbe Orange den Protest und den Hinweis darauf, dass es Gewalt an Frauen gibt. Auch innerhalb einer Ehe oder Lebensgemeinschaft hat Gewalt nichts verloren. In Kevelaer bot ein Stand vor dem Info- und Beratungsladen Neuland Information, Hilfsangebote und Ansprechpartner:innen. Eingeladen hatte unter anderem die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kevelaer, Christiane Peulen: „Trotz des regnerischen Wetters war die Aktion aus Sicht der Organisierenden gelungen. Es kamen - insbesondere im Vormittagsbereich - viele Interessierte zum Stand.“ Im Abendbereich machte Sänger Gerrit Quade mit seiner Stimme auf das Anliegen und den Stand aufmerksam.
Die Kampagne „Orange the World“ der Vereinten Nationen setzt seit 1991 mit dem Aktionszeitraum 25. November bis zum 10. Dezember (Tag der Menschenrechte) jedes Jahr ein sichtbares Zeichen in orange – gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. „Deren Ziel ist nicht nur auf das Thema aufmerksam zu machen“, so Peulen. Es bestehe vielmehr dringend Handlungsbedarf. Neben der Wallfahrtsstadt Kevelaer, der Diakonie und dem Sozialdienst katholischer Frauen unterstützen weitere Institutionen und Geschäfte die Aktion in Kevelaer.
Die Fälle von Partnerschaftsgewalt sowie häuslicher Gewalt steigen auch im Kreis Kleve stetig an. Im Jahr 2023 gab es 918 Fälle häuslicher Gewalt, im Vergleich zum Vorjahr ein alarmierender Anstieg von über 80 Prozent. Politik und Gesellschaft sind darum aufgefordert, zu handeln. Eine Gesellschaft, die wegschaut und schweigt macht sich selbst mitverantwortlich. Die deutschlandweiten Zahlen sind deutlich: Etwa jede 4. Frau wird mindestens einmal im Leben Opfer von körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Alle 4 Minuten erlebt eine Frau Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Laut kriminalstatistischer Auswertung des Bundeskriminalamtes waren im Jahr 2023 insgesamt 132.966 Frauen und 34.899 Männer in Deutschland von Gewalt in einer Partnerschaft betroffen. 331 Frauen wurden in 2023 Opfer von versuchtem/vollendeten Mord oder Totschlag, 155 Frauen wurden durch ihren (Ex)-Partner getötet.
Die Bundesregierung ist gefordert, das Gewalthilfegesetz schnellstmöglich zu verabschieden. Dessen Ziel ist die Umsetzung der Istanbul-Konvention, welche in Deutschland bereits seit 2018 in Kraft getreten ist.
Sie
- gewährleistet allen von Gewalt Betroffenen Zugang zu Schutz- und Beratungsangeboten (Rechtsanspruch)
- sichert langfristig Finanzierung und flächendeckende Ausweitung von Beratungs- und Schutzangeboten
- finanziert bundeseinheitlich und verlässlich Frauenhäusern (einzelfallunabhängig, kostenfrei für Betroffene)
- baut Präventionsangebote und Täterarbeit aus