Ein Filmabend zum Dank für´s Ehrenamt
Goch. Der Internationalen Tag des Ehrenamts ist eine Möglichkeit, Ehrenamt besonders wertzuschätzen. So hatte der Betreuungsverein der Diakonie am 5. Dezember seine Mitglieder, ehrenamtliche rechtliche Betreuerinnen und Betreuer, zu einem Filmabend eingeladen. Mit Interesse waren rund 50 Betreuerinnen und Betreuer der Einladung gefolgt. Insbesondere die Nicht-Gocher unter ihnen waren noch nie im Goli-Theater gewesen, einem Kino, dass sich den Charme von früher bewahren konnte. Für alle gab es eine Tüte Popcorn gratis und schon konnte der Film „The Father“ gestartet werden. Er erzählt die Geschichte eines immer stärker an Demenz erkrankenden Menschen, gespielt von Anthony Hopkins. Der Film zeigt viele Facetten der Erkrankung. Die schwindende Erinnerung an Mitmenschen, das Hadern und Nicht-akzeptieren-wollen der Krankheit, der einhergehende Verlust kognitiver Fähigkeiten sowie die Angst vor dem Verlust der Kontrolle und Selbstbestimmung. Der Zuschauer erlebt die Welt aus der Sicht von Vater Anthony, der Ereignisse und Menschen nicht mehr zeitlich sortieren kann. Immer wieder spricht er über seine bei einem Unfall verstorbene zweite Tochter Lucy und versteckt seine Armbanduhr, um neue Pflegerinnen des Diebstahls zu bezichtigen.
„The Father“ ist ein Film, der vielen im Goli-Theater unter die Haut ging, weil er sehr glaubwürdig die Emotionen wiederspiegelt, die Angehörige demenzerkrankter Menschen erleben. Wechselweise Dank und Aggression, Verletzungen und Hilflosigkeit, Vorwürfe und Weinerlichkeit, all das erlebt Tochter Anne, gespielt von Olivia Colman. Der Film besticht durch seine Ehrlichkeit, ohne anrührende Elemente wie im Film „Honig im Kopf“. „The Father“ ging durch Corona ein wenig unter, obwohl er bei der Oscarverleihung 2021 in sechs Kategorien nominiert war und in zwei von ihnen ausgezeichnet wurde (Bester Hauptdarsteller und Bestes adaptiertes Drehbuch).