Wohnungslosenbericht der Bundesregierung
Geldern. Der Zugang zu Wohnraum ist nicht nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, sondern auch Voraussetzung für Gesundheit, Bildung, Arbeit und wirtschaftliche Stabilität. Vor der Bundestagswahl stellt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe einen Forderungskatalog an die künftige Bundesregierung: bit.ly/3DYoBBZ Die Diakonie engagiert sich für Wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen im Südkreis. Hilfe und Unterstützung finden sie in der Fachberatungsstelle für Menschen in besonderen Lebenslagen und im Rahmen der Landesinitiative "Endlich ein Zuhause": Haus der Diakonie, Ostwall 20, Geldern.
Die Bundesregierung hat die Ergebnisse der Wohnungslosenberichterstattung vorgelegt. Demnach sind insgesamt 531.600 Menschen wohnungslos. Diese Zahl ist besorgniserregend und verdeutlicht einmal mehr, wie groß der Handlungsdruck ist.
„Wir begrüßen ausdrücklich, dass es nun zum zweiten Mal eine begleitende Berichterstattung gibt. Auch durch eine verbesserte Erhebung kommen wir den realen Zahlen und damit dem tatsächlichen Ausmaß der Wohnungslosigkeit näher“, erklärt Susanne Hahmann, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W). „Gleichzeitig müssen wir uns bewusst machen, dass weiterhin wichtige Gruppen in der heute veröffentlichten Gesamtzahl fehlen. So werden beispielsweise wohnungslose Menschen in Haft, in der Eingliederungshilfe, in Frauenhäusern, im Gesundheitssystem oder solche, die langfristig in alternativen Unterkünften wie Kleingärten, Billigpensionen oder Monteurswohnungen leben, nicht berücksichtigt.“
Der Bericht zeigt nochmal deutlich, dass die Lebenslage der Menschen dramatisch ist: Knapp 53 % der Menschen in verdeckter Wohnungslosigkeit sowie 67 % der Menschen ohne jegliche Unterkunft haben eine gesundheitliche Beeinträchtigung. Mehr als jede zweite Person von ihnen hat bereits Gewalt erfahren. Die durchschnittliche Dauer der Unterbringung beträgt mehr als zwei Jahre. Darüber hinaus zeichnet sich ab, dass weiterhin viele Familien von Wohnungslosigkeit betroffen sind, darunter also auch zahlreiche Kinder.
Sabine Bösing, Geschäftsführerin der BAG W, betont: „Wir haben alle notwendigen Informationen, wir müssen endlich mit wirkungsvollen Maßnahmen die Situation der Menschen verbessern. Daher appellieren wir an die kommende Bundesregierung, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden. Es braucht ausreichend bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum, wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz vor Wohnungsverlusten und die Sicherung der Hilfen in Wohnungsnotfällen.“
In Anlehnung an die Bundestagswahl 2025 hat die BAG W im Herbst letzten Jahres einen Forderungskatalog erstellt, in dem wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen zusammengetragen wurden.
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