Die Diakonie kennenlernen
Kaiserswerth. Die meisten Menschen müssen arbeiten, um leben zu können. Neben der WARUM-Frage ist für einige auch die FÜR WEN Frage wichtig. Kann ich mich mit dem Arbeit- oder Dienstgeber identifizieren und welche Ziele verfolgt dieser mittels meiner Arbeitsleistung eigentlich?
Seit 2016 haben alle neuen Mitarbeitenden der Diakonie im Kirchenkreis Kleve das Vergnügen, die Diakonie im Allgemeinen, ihre Wurzeln und als Dienstgeber im Speziellen kennenzulernen. Im Mutterhaus der Kaiserswerther Diakonie gelingt das abseits der normalen Arbeit besonders gut.
Neben wiederkehrenden Inhalten, Besuch des Pflegemuseums, Erkundung der Umgebung mit Prof. Dr. Friedrich von der Fliedner-Kulturstiftung und Datenschutz stand in diesem Jahr das Thema Gewaltprävention erstmalig auf das Programm. Denn das Seminar dient nicht nur dazu, die neuen Mitarbeitenden auf ihre Pflichten hinzuweisen. Es geht vielmehr darum, die Diakonie als Dienstgeberin zu zeigen, der das Wohlbefinden und die Dienstgemeinschaft aller Mitarbeitenden am Herzen liegt. Das vermittelte auch Michaela Polzin, eine der 5 Mitglieder der Mitarbeitervertretung. Mehrmals fiel das Wort Psychohygiene. Ein einfaches Beispiel: Es freut nicht nur den Datenschutz, wenn abends die Arbeitsunterlagen vom Schreibtisch weggeschlossen werden. Es macht auch dem eigenen Verstand deutlich: Jetzt ist Feierabend. Die MAV bringt sich für die Mitarbeitenden ein, überprüft neue Arbeitsverträge und kann Mitarbeitende in vielen Belangen beraten und unterstützen. Schon im kommenden Jahr sind Neuwahlen der MAV. „Wir versuchen möglichst aus allen Fachbereichen Kandidierende zu bekommen“, so Polzin. Die Tätigkeit ist ein Ehrenamt, für das Mitarbeitende stundenweise freigestellt werden.
Beim „Feierabend“ nach dem ersten Tag gelang das, was im Berufsalltag weniger möglich ist: Die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Fachbereichen der Diakonie (dieses Mal waren die Fachbereiche 1,2 und 5 vertreten) können sich untereinander austauschen und lernen so auch die verschiedenen Felder kennen, in denen die Diakonie im Kirchenkreis Kleve tätig ist.
Die Feedbackrunde fiel positiv aus. Die 10 Teilnehmenden lobten die „feudale“ Unterbringung im Hotel Mutterhaus, die Möglichkeit, sich untereinander und den Geschäftsführer Joachim Wolff kennenzulernen. Einziger Kritikpunkt: Die große Menge an Informationen und das gute wie reichliche Essen führten bisweilen zu Ermüdungserscheinungen. Auch das lange Sitzen sind viele nicht (mehr) gewohnt. Das Seminar wurde weniger als Pflichtveranstaltung wahrgenommen, sondern „es hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun, die neuen Mitarbeitenden auf diese Weise mitzunehmen“ fand eine Teilnehmerin.